Geothermiebohrung zur CO2-Verpressung

11. April 2011
Frank Schilling vom Karlsruher Institut für Technologie glaubt an eine Lösung zur Kombination von Tiefer Geothermie und CO2-Verpressung.

„Unsere Lagerkapazität ist so begrenzt, wir müssen die Ressourcen weise zu nutzen“, sagte er der Presse bei der 5*EGU Versammlung in Wien.

Die Geothermie könne zur Verbesserung der Lagerfähigkeit von CCS dienen, glaubt Schilling.
Ein typisches Geothermie-System entnimmt heißes Wasser aus dem thermischen Grundwasserleiter, extrahiert die Wärme und führt kaltes Wasser zurück in die Tiefe.
Da dieses kalte Wasser dichter ist, als das heiße Wasser und damit weniger Raum einnimmt, entsteht potenziell mehr Platz zum Speichern von Kohlendioxid.

Die Zugabe von Kohlendioxid könnte lt. Frank Schilling vom Karlsruher Institut, alle Probleme für den Untergrund verhindern, die durch Unterdruck verursacht werden.

Ein wesentliches Problem der Tiefen-Geothermie ist der Druckausgleich. Bei der Entnahme des Tiefenwassers entsteht ein Unterdruck. Mit der Rückführung / Verpressung des kalten Wassers in den Untergrund wird durch Überdruck ein Druckausgleich geschaffen, der vor allem Landabsenkungen verhindern soll.

Reisst der Pumpendruck ab, kann die Druckentladung zu Erdbeben führen.
Dieses wurde auch im Expertenbericht zu den Landauer Beben beschrieben. Innerhalb 18 Monaten gab es 52 Störfälle im GKW Landau.

Zu den Menschen-gemachten Erdbeben ist es unbestrittene Ansicht der Experten, dass bereits geringste Veränderungen des Porendrucks Erdbeben auslösen können.

Zudem werden durch die Rückführung von Flüssigkeiten in den Untergrund Bruchzonen „geschmiert“, was zu Rutschungen und damit ebenfalls zu Erdbeben führen kann.
Unerheblich ist dabei, welche Flüssigkeit verpresst wird.
3*zum Abschlussbericht der Expertengruppe

Die Unsinnigkeit und die Risiken von Tiefen-Geothermie-Kraftwerken zur Stromerzeugung wurde von uns umfangreich dargelegt.
Die Kombination einer Risikotechnologie mit einer weiteren, aus unserer Sicht ebenso unsinnigen Risikotechnologie, kann unmöglich zur Lösung der Risiken führen, sondern verdoppelt diese.
Das CO2 sucht sich nach einiger Zeit einen Weg zurück an die Oberfläche. Während es in verdünnter Form Pflanzen zur Nahrung dient, wird es in komprimierter Form zu einem 2*gefährlichen Stoff für die Umwelt.

Selbst ein mächtiges Anhydrit-Deckgebirge war „keine so dichte Barriere für Kohlenwasserstoffe und CO2, wie man dachte“, stellte der Firmenschef der Öl-Consultingfirma „Petro-Find Geochem“ Lafleur in seinem Gutachten zu den 1*Vorfällen in Kanada fest. Die Region galt als „besonders geeignet“ für die CO2-Verpressung (CSS).

„Entlang der gesamten CCS-Prozesskette besteht die Möglichkeit, dass CO2 entweicht – mit negativen Auswirkungen sowohl für die lokale Umwelt als auch für das Klima.“
Büro für Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages (TAB)

Auch aus energetischer Sicht wird die Sinnhaftigkeit der CO2 Verpressung bezweifelt, denn das CO2 muss unter hohem Energieeinsatz verdichtet werden, bevor es in den Untergrund verpresst werden kann.

Gemeinsam haben beide Technologien einen hohen Energieverbrauch und es stellt sich die Frage, wer von solch risikoreichen und energieintensiven Verfahren profitiert.
Bezeichnend ist wohl, dass die anstehende Novelierung des EEG, die solch unsinnige Projekte hoch subventioniert, in den US-amerikanischen Zeitungen für Investoren mehr Aufmerksamkeit erregt, als in unserem eigenen Land.
Dezentrale und effektive Energielösungen werden im Gegenzug von der Politik beschnitten. Es scheint politischer Wille, dass die Abhängigkeit von Grossprojekten erhalten bleibt und die Erzeugung ECHTER regenerativer Energien verhindert werden soll.

Echte Alternative – Umwandlung von regenerativ erzeugtem Strom (Sonne, Wind) in Gas mit Hilfe von CO2
4* “Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft 2010″: Speichertechnologie für Sonnen- und Windstrom, die für die Umwandlung des Stroms CO2 benötigt und dieses aus der Umwelt bezieht. Durch eine chemische Reaktion des Wasserstoffs mit Kohlendioxid entsteht speicherbares Methan. Hier trägt CO2 zur Problemlösung bei und schafft keine neuen Risiken!
Redaktion R.F-J

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