Bestäuber, Wildpflanzen und Nahrungspflanzen gehen verloren
Geht die Konzentration der Landwirtschaftschaft weiter wie bisher, droht „das Land“ zu einer artenarmen, pestizidbelasteten Zone zu werden. Es klingt absurd: gerade die Städte werden dann die Rolle als Rückzugsort und Überlebensraum für viele Lebewesen übernehmen müssen.
Gerade wurde ein Bericht aus der Uckermark, nordöstlich von Berlin, veröffentlicht.
Eine Wasserprobe* eines Teiches der zwischen mit Roundup gespritzten Maisfeldern liegt, überstieg die zulässigen Höchstwerte für Pestizide um 5.200%. Die Region hat als Erbe aus DDR-Zeiten die Bewirtschaftung von Riesenfeldern erhalten, ideal für den agroindustriellen Energiepflanzenanbau.
Sybilla Keitel von der Bürgerinitiative Kontraindustrieschwein beschreibt die Transformation der letzten Jahre:
„Am Anfang stand die Errichtung zahlreicher Biogasanlagen. Dann verschwanden auf den Äckern um unser Dorf herum die lokalen Feldfrüchte Roggen, Weizen, Gerste. Sie wurden ersetzt durch riesige Plantagen mit Mais, Raps und Hirse. Mit ihnen verschwanden auch die Blühsäume samt Kornblumen, Mohnblumen, Ackerwinde, Johanniskraut etc. Das Saatgut für Mais ist rot gebeizt mit einem Gift gegen den Maiswurzelbohrer. Im zweiten bis vierten Blattstadium wird ein Herbizid flächendeckend gespritzt. Zudem werden alle Äcker jedes dritte Jahr totgespritzt mit dem Totalherbizid „Roundup“ (Monsanto) Kein Regenwurm lebt mehr in diesen Äckern … Bei Starkregen rutscht der erodierte Boden die Hänge hinab, und mit dem Wasser alle Pestizide, die sich in hochgradig vergifteten Söllen sammeln. Tiere trinken daraus, wie z.B. Bienen, Vögel, Frösche und viele andere. Außerdem sickert langfristig die Brühe ins Grundwasser.“
weiterlesen: http://www.heise.de/tp/blogs/2/150102
Energiepflanzen fördern Monokulturen, Monokulturen fördern Gentechnik
In einem Erstentwurf der Novelle des deutschen Gentechnikgesetzes wird vorgeschlagen, Sicherheitsvorkehrungen für Gen-Pflanzen zu streichen, wenn sie nicht der Lebensmittel-, sondern der Energieerzeugung dienen. Denn für transgene Pflanzen, die im Tank oder der Biogasanlage landen, gibt es keine Kennzeichnungspflicht. Auch so kann einer kritischen Bevölkerung die Risikotechnologie Gentechnik untergejubelt werden.
weiterlesen – Umweltinstitut
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Es geht auch anders!
Die Energie in einem Kuhstall Die Bogasanlage in der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen abeitet mit Jauche und Festmist. Hinzu kommen Grünschnitt und Mähgut. Die Anlage kommt vollständig ohne Nahrungsmittel (Mais u.ä.) aus. weitere Informationen: Zum Artikel |
Blue Economy Kläranlagen könnten um Biogas-Generatoren erweitert werden und zusätzlich organischen Hausmüll weiterverwerten. Die Chancen der Energiegewinnung aus Bio-Abfällen liegt in der intelligenten Nutzung bestehender städtischer, industrieller und Abwasseranlagen sowie einem tiefgehenden Verständnis der chemischen Reaktionen, die einen deutlich höheren Ertrag an Biogas durch Nutzung der verfügbaren Infrastruktur und der Abfallströme liefern. Mehr unter http://www.community.blueeconomy.de/ |
Biomasseboom
Statt kleine Anlagen in bäuerlicher Hand, die Umweltstandards erfüllen und auf Nahrungsmittel verzichten, fördert das EEG Grossanlagen, die in riesigen industriellen Monokulturen Mais und andere Nahrungsmittel anbauen.
„Maßnahmen zur generellen Energieeinsparung werden von der Politik kaum verfolgt: Die 500 größten Stromfresser aus Industrie- und Verkehr sind von der Zahlung der EEG-Umlage befreit.
… Es dürfen nur Reststoffe aus heimischer Produktion verbrannt werden, die stofflich nicht zu nutzen sind und auch ansonsten keine wichtigen ökologischen Funktionen erfüllen.“ www.regenwald.org/
red. R.F-J