Tiefrote Zahlen – Stilllegung des Geothermiekraftwerks in Landau nicht ausgeschlossen / Ausstieg noch vor Jahresende?

Geothermie: Hirsch schließt Ende für Kraftwerk nicht aus

Landaus Bürgermeister Thomas Hirsch, der beim Mitgliederparteitag der CDU Südliche Weinstraße in Edesheim am Mittwochabend zu Chancen und Risiken der regenerativen Energiegewinnung in der Südpfalz sprach, schließt eine Stilllegung des Geothermiekraftwerks in der Eutzingerstraße in Landau nicht mehr aus.
Als Chef der Stadtholding vertritt Hirsch einen der Anteilseigner des Kraftwerks, die Energie Südwest AG, der zu 49 Prozent die Betreiberfirma Geox gehört. Hirsch begründete ein mögliches Aus mit einem Brief der stellvertretenden Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, Eveline Lemke (Grüne), wonach das Land keine Möglichkeit sehe, das Forschungsprojekt in Landau finanziell auf Dauer zu unterstützen. Fakt sei, so Hirsch, dass das Geothermiekraftwerk in Landau tiefrote Zahlen schreibe und die Tiefengeothermie derzeit noch nicht ausgereift sei. Die Sicherheit der Bevölkerung habe erste Priorität.

Lemkes Vorgängerin als Umweltministerin, Margit Conrad (SPD), hatte noch vor Vertretern von Energie- und Versorgungsunternehmen in der Landesvertretung in Berlin verkündet: „Rheinlandpfalz entwickelt sich zur Referenzregion Geothermie in Deutschland.“ (sam)

Vollständiger Artikel in der Printausgabe der Rheinpfalz vom 4. November 2011

 

Ausstieg aus Erdwärmeförderung noch vor Jahresende?

Hirsch zieht die Reißleine

Landaus Bürgermeister Thomas Hirsch (CDU) hat als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Energie Südwest AG den Vorstand des Versorgungsunternehmens beauftragt, noch vor Jahresende Ausstiegsszenarien aus der Erdwärmeförderung zu entwickeln.

Hirsch beantwortete gestern Abend im Stadtrat eine Frage, die Werner Müller, Vorsitzender der Bürgerinitiative Geothermie Landau, in der Einwohnerfragestunde gestellt hatte. Müller wollte wissen, wie die Stadtpolitik in Landau auf den „Geothermie-Erdbeben-Terror” zu reagieren gedenke. Während sich Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer (SPD) gegen die Wortwahl Müllers verwahrte, machte Hirsch, der wegen der Aufsichtsratssitzung verspätet in den Stadtrat kam, aus seinem Herzen keine Mördergrube.

Wie schon beim CDU-Parteitag der Südlichen Weinstraße kritisierte Hirsch die neue rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Umweltministerin Eveline Lemke (Grüne) dafür, dass sie nicht auf Dauer Geld in das Forschungsprojekt in der Eutzinger Straße pumpen wolle – anders als Margit Conrad, ihre SPD-Vorgängerin im Umweltressort, die Rheinland- Pfalz zur Erdwärme-Vorzeigeregion machen wollte.

Hirsch sagte im Rat, die Energie Südwest AG, an der die Stadt zu 49 Prozent beteiligt ist, wolle und könne nicht auf Dauer die roten Zahlen verkraften, die das Kraftwerk schreibe. Die Energie Südwest ist zur Hälfte an der Betreiberfirma Geox beteiligt, die andere Hälfte gehört den Pfalzwerken. (gau)

Quelle: DIE RHEINPFALZ / Pfälzer Tageblatt – Ausgabe Rheinschiene, den 09. November 2011

Weitere Informationen der BI Landau e.V.

 

Auch das 2. deutsche Geothermie-Kraftwerk im Bayerischen Unterhaching bereitet der Gemeinde „Sorgen“

März 2010:
Dr. Christian Dollinger, Finanzreferent Unterhaching, CSU, Mitglied im Aufsichtsrat der Geothermie Unterhaching „… Bis 2015 wird Unterhaching 41 Mio Schulden “erwirtschaftet” haben. (Darüber hinaus hat Unterhaching Bürgschaften in Höhe von rund € 70 Mio. übernommen) Damit ist die dauernde Leistungsfähigkeit der Gemeinde Unterhaching gefährdet. Die Geothermie hat unser Altbürgermeister Dr. Knapek als Gelddruckmaschine verkauft. Die ursprüngliche Idee war mit geothermischer Wärme Strom zu erzeugen. Als sich dies während des Projektes als völlig inakzeptabel herausgestellt hat und klar wurde, dass die Rechnung auf unhaltbaren Wirtschaftsplänen basierte, musste dramatisch gegengesteuert werden…. “
Unterhaching