„Die Energiewende scheitert nicht – sie leidet derzeit nur unter der Selbstblockade einer Regierung, die sich in Lobbykonflikten verheddert.“
Energiewende | 11.03.2012 14:00 | Verena Schmitt-Roschmann
Auszüge:
Das Fundament ist gelegt
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Schon vom Scheitern zu reden, halten aber selbst Kritiker der schwarz-gelben Politik für abwegig. „Das ist natürlich totaler Unsinn“, meint zum Beispiel WWF-Klima- und Energieexpertin Regine Günther. „Das wäre nur eine selffulfilling Prophecy derjenigen, die daran sägen, was sie ohnehin nie wollten.“ Die Energiewende scheitert nicht – sie leidet derzeit nur unter der Selbstblockade einer Regierung, die sich in Lobbykonflikten verheddert.
Erneuerbare auf Platz zwei
Tatsächlich ist ein dramatischer Einschnitt ja bereits Geschichte. Acht alte Atomkraftwerke mit 5.000 Megawatt Leistung sind seit einem Jahr abgeschaltet – und seither ist weder, wie damals von Interessenvertretern prognostiziert, der Börsenstrompreis explodiert noch das deutsche Stromnetz zusammengebrochen. Deutschland exportiert immer noch sechs Milliarden Kilowattstunden mehr Strom, als es einführt.
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Grad der Verinnerlichung
Röttgen beschreibt die Selbstblockade der Regierung recht offen – wenn auch in der ihm eigenen verschwurbelten Rhetorik. „Es mag sein, dass der Grad der inneren Verinnerlichung dieser Energiewende in dieser Regierung noch unterschiedlich ist“, sagte er bei einer Veranstaltung am Sonntag in Berlin. Kern der Auseinandersetzung seien Interessenkonflikte: „Jede Kilowattstunde, die aus erneuerbaren Energien kommt, kommt nicht aus Kohle- oder Kernkraftwerken.“
Die Umwelthilfe unterstellt der Bundesregierung deshalb, die eigene Energiewende zugunsten der traditionellen Energiewirtschaft zu verzögern.
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