Am 17. Januar 2011 gelang es Anwohnern aus Unterzeismering ein Brutpaar der Rohrdommel zu fotografieren.
Die Aufnahmen entstanden am Rötlbach, nähe Karpfenwinkel. (Brutpaar, 2 Vögel gesichtet / fotografiert, Männchen auffällig grösser)
Gerade einmal 10 Brutpaare gibt es noch in Bayern.
Die Rohrdommel steht in Deutschland auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten und ist nach BNatSchG, BArtSchV streng geschützt.
Nur mit viel Glück und Ausdauer kann man den seltenen Vogel, der zur Familie der Reiher gehört, in Sumpfgebieten und an Seen und Teichen mit viel Röhricht beobachten. Sie überwintert in ihrem Brutgebiet nur dann, wenn die Gewässer nicht zufrieren. Als die Menschen anfingen die Moore und Sümpfe trocken zulegen, ist die Population sehr stark zurückgegangen, sodass sie heute zu den streng geschützten Arten der Roten Liste gehört.
Die Rohrdommel ist sehr anfällig für jegliche Art von Störung.
Die Rohrdommel brütet von April bis Juni und polstert ihr Nest mit Röhricht und Schilfblättern aus. Die Jungen sind Nesthocker und kommen erst mit ca. zwei Monaten zum Fliegen.
Steckbrief
Größe: 80 cm
Gewicht: Weibchen: 1100g, Männchen: 1900g
Nahrung: Kleinfische, Frösche, sowie Amphibien und Wasserinsekten, gelegentlich kleine Säugetiere
Feinde: Seeadler, Fuchs, Marderhund, Mensch
„Durch Verlust ihres Lebensraumes, insbesondere Zerstörung von Schilfbeständen oder Entwässerung, ist die Rohrdommel stark gefährdet. An vielen Gewässern haben sich auch Freizeitaktivitäten katastrophal auf den Bestand ausgewirkt, da Rohrdommeln extrem störempfindlich sind. Sie leiden aber auch unter Entwässerungen und Grundwasserabsenkungen, wie sie zum Beispiel im Rahmen von Flurbereinigungen und einer Intensivierung der Landwirtschaft vorkommen.“ steht in wikipedia zu lesen.
Das am 17. Januar 2011 fotografierte Brutpaar muss aktuell mit ansehen, wie sein Brutrevier zerstört wird. Denn bereits jetzt sind Umweltzerstörung rund um den geplanten Kraftwerksstandort GKW Bernried in vollem Gange. Das, obwohl bisher keine Genehmigung der Ämter zum Kraftwerksbau vorliegen.
Eine Umwelt-Studie des Kraftwerksbetreibers, als Anlage zu seinem Bauantrag verschweigt den grössten Teil der dort ansässigen Tierpopulation. Und auch der Bund Naturschutz wurde bisher nicht aktiv.
Naturzerstörung im Landschaftsschutzgebiet begonnen!
Fotos vom 30.01.2011 – Naturzerstörung an allen Bereichen rund um das geplante Kraftwerk Bernried hat bereits begonnen. Auch LK Starnberg / Tutzing betroffen.
Siehe auch:
Protest der Tiere
Protest lesen
Ramsar-Konvention “Caring for Wetlands – an answer to climate change”
lesen
Biotop-Komplex am GKW Bernried
Nahrungs- und Bruthabitat für div. Wasservögel, Libellen und Amphibien
Schutz6d1. Art. 6d1 – aktuell in Art. 13d1 BayNatSchG, bzw. §30 BNatSchG
Zu den Biotopen
Der Rötlbach – Gefahr für den Starnberger See (südlich von Tutzing, in den Karpfenwinkel mündend) ist der bedeutendste Zufluss am Westufer des Starnberger Sees.
Artikel lesen
R.F-J.