Auf den Seiten der BE Geothermal GmbH steht zu lesen:
„Notwendige Eingriffe in die Natur, so Steigenberger und Lutz K. Stahl, Geschäftsführer der Projektgesellschaft BE Geothermal, könnten an dem gewählten Standort geringstmöglich ausfallen.“
Da kommt bei genauerem Hinsehen die Frage auf, wie die BE Geothermal mit nur geringen Eingriffen in die Natur an den Kraftwerksstandort gelangen wollen.
(Wir gehen davon aus, dass das Kraftwerk nicht, wie auf der Stand-Skizze der BE Geothermal mitten im Auweiher gebaut wird, sondern zwischen Auweiher und Bahnlinie)
Ich kann nur den einzigen Weg erkennen, der von der Tutzinger Strasse, Höhe Kur-Klinik Höhenried in den kleinen Feld-Weg mündet, der dann am Rötlbach entlang in den Wald hinein verläuft. Hier müsste dann ca. 1 km Wald auf einem Wanderweg durchquert werden.
Und wie kommt der Schwerlastverkehr überhaupt auf die Tutzinger Strasse am See entlang?
Weiter teilen die Geschäftsführer der BE Geothermal mit, dass sie im Juli mit der Bohrung beginnen wollen.
Ein heisses Vergnügen für den Tourismus also!
Da kann man den Tutzingern nur raten, sich auf den Ansturm durstiger Touristen vorzubereiten und Biergärten ausreichend zu bestuhlen!
Alternativ kann Bernried natürlich auch mit Busfahrten zum Bohrplatz mit anschliessendem Badevergnügen im Auweiher punkten.
Aber Vorsicht! Die Uferzonen sind teilweise streng geschützt. Und es wäre auch durchaus möglich, dass sich die Biber vom Gallaweiher auch am Auweiher angesiedelt haben und auf Massentourismus und Lärm nicht sehr gut zu sprechen wären.
Bereits jetzt bietet das Dorf Bernried auf seiner Internetseite als „wesentliche Aktivitäten“ Schülern folgendes an:
„Jährlicher heimatkundlicher und ökologischer Exkursionsvormittag 4. Klasse, über Baum, Wald, Wasser und Landschaft, zum Auweiher und zurück zur Schule. Gelegentliche Demonstration von Schmetterling Libelle oder junge Ringelnatter etc. Alle Aktivitäten sind hervorragend angekommen, Fortsetzung folgt.“ http://www.bernried.de/gemeindeleben/vereindetail2.php?ident=4
Naja, alt wird die Ringelnatter am Auweiher dann wohl auch nicht mehr werden wollen.
Gut Unterholz an einen Privatbesitzer verkauft. (Ganz Schlaue werden hier an Dürrnhaar und Kirchstockach denken)
Ein Aufschrei ging damals durch den Bund Naturschutz. I. Ü. zufällig genau zu dem Zeitpunkt, als in der Süddeutschen der erste Vermerk zu einer „Aufsuchung nach heissen Quellen“ erschien. Das weiss ich nur, weil der Herr Stahl diesen Ausriss aus der SZ von 2006 an die Leinwand geworfen hat, zum Beweis dafür, dass wir alle hätten wissen müssen was jetzt kommt: Nämlich das grösste Geothermie-Kraftwerk Mittel-Europas zur Stromerzeugung.
– Und zwar bei Ringelnatter und Biber zu Hause.
Aber mit diesem neuen Standort wird jetzt alles wieder gut:
Kampberg ist 700 Meter weiter vom Kraftwerksstandort weg und Bernried 700 Meter näher dran. Alle Gefahren für Mensch und Natur sind damit aufgelöst. Die Schwaden werden dahinziehen und das einfache Volk nimmt es vorerst hin.
Denn jetzt ist es gerecht! Die angeblichen Wärmenutzer sind jetzt fast so nah dran, wie die, die weder Fernwärme bekommen noch wollen.
Und jetzt fangt bloss nicht an darüber nachzudenken, wo die Re-Injektion sein wird!
Ist erst einmal das 1. Loch versenkt, folgen die anderen. Man wird es den Betroffenen schon noch mitteilen, wenn es zu spät für eine Korrektur ist.
2.2010 /R.F-Jech
Vergleich der Kraftwerks-Grössen Landau und Bernried:
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Standort Bernried
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