Nachhaltige Geothermie?

Als Argument für die Nutzung der tiefe Geothermie wird immer wieder die angebliche „Erneuerbarkeit“ und „Nachhaltigkeit“ dieser Technologie angeführt.
In Deutschland, einer geologisch relativ „kalten“ Region, ist die Nutzung einer tiefen Geothermieanlage jedoch nicht dauerhaft möglich.
Selbst die Stadtwerke München (SWM), als Betreiber weisen in ihrer Werbebroschüre zum Heizkraftwerk Riem darauf hin, daß die Nutzungsdauer tiefer Geothermieanlagen begrenzt ist:
„Die Geothermie-Anlage entnimmt dem unterirdischen Speicher mehr Wärme, als in der Umgebung der Bohrungen nachgeliefert wird: Die Wärme wird „abgebaut“. Bei der Geothermie-Anlage in Riem rechnen die SWM mit einer Nutzungsdauer von mindestens 30 Jahren. Es gibt allerdings einen wesentlichen Unterschied zum Abbau anderer Bodenschätze. Wenn die Geothermie-Anlage abgestellt wird, erwärmt sich das Wasser im Laufe der Zeit wieder.“
Dabei ist zu bedenken daß diese Information aus einer Werbebroschüre des Betreibers stammt und schon bei einer relativ geringen Wasserförderung von
„nur“ 60l/s gilt.
Stromerzeugende Anlagen wie Unterhaching oder das geplante Kraftwerk Bernried mit bis zu 250l/s Wasserförderung, bauen noch deutlich mehr Wärme aus dem unterirdischen Speicher ab. Ob die Nutzungsdauer nun 20 oder 30 Jahre beträgt ist sekundär. Fakt ist, wir müssten uns nach einigen Jahrzehnten wieder eine neue Energiequelle suchen, die dann hoffentlich dauerhafter ist. Daß sich das Wasser nach Nutzungsende im Laufe der Zeit wieder erwärmt ist zwar richtig, die SWM verschweigen jedoch daß es mehrere Tausend Jahre dauert bis die ursprüngliche Temperatur wieder erreicht ist (Regenerationsdauer:  http://www.alternative-energiequellen.info/alternative_db/wordpress/?s=regeneration).

Warum man diese Technologie als „erneuerbar“ und „nachhaltig“ eingestuft hat ist schwer verständlich.

REGENERATION DES RESERVOIRS IM MALM

Zeitdauer für die Wärmeregeneration nach Abschluss des Dublettenbetriebs:
…. erreicht erst nach 2.000 Jahren eine Temperatur von 97 °C. Etwa 8.000 Jahre nach Betriebsende wird die Ausgangstemperatur von 99,3 °C wieder erreicht. Die Modellierung der Wärmeregeneration nach Abschluss eines 50 Jahre währenden Betriebszeitraumes unter den gegebenen Randbedingungen verdeutlicht, dass frühestens nach 2000 Jahren mit einer weitgehenden thermischen Regeneration des Reservoirs im Malm zu rechnen ist. …

Veröffentlichung Wärmebergbaugutachten / Auszug Seite 20

geothermiekompetenz.de/cms/media/pdf/Veroeff-Waermebergbaugutachten.pdf