Laufzorn – Anzeige wegen Lärmbelästigung – Protokoll

Laufzorn – In aller Munde dürfte heute das Geothermiekraftwerk in Laufzorn sein, jedenfalls bei allen Zuschauern des Bayerischen Fernsehens, die am Donnerstag um 17.30 Uhr die Abendschau ansehen.
… In der Sendung wird der Konflikt um das Kraftwerk am Ortsrand thematisiert.
Der PR-Berater Andreas Schneider von „Heller & Partner“ erteilte dem Fernsehteam bereitwillig Auskunft.
(„Nicht selten werden Unternehmensziele durch die Politik behindert. Endstation? Nicht, wenn Sie die richtigen Leute kennen, die Ihre Interessen erfolgreich verteidigen –
und ganz legitim Einfluss auf die Politik nehmen.“ Heller & Partner)

Mittlerweile erstattete der Oberhachinger Jan Lösch, der bei der Infoveranstaltung in der vergangenen Woche im Forstnersaal das Wort ergriffen hatte, Anzeige bei der Polizei wegen des starken Lärms durch die Bohrungen.
merkur-online, 21.4.2010


Protokoll zur Lärmbelästigung

durch die EWG bei den Bohrungen an der Geothermie

Die Bohrungen in Laufzorn begannen im August 2009.

Dabei kommt es zu massiven Lärmbelästigungen, bzw. Schwingungen in meinem Haus. Der Lärm ist sehr unterschiedlich, beginnt aber sehr intensiv ab den Zeiten zwischen 20.00 und 22.30 Uhr. Dann ist ein starkes Wummern und Dröhnen zu hören, das massive Kopfschmerzen, Tinitus, Bluthochdruck, Schlafstörungen verursacht. Selbst wenn der Fernseher läuft, sind die Geräusche noch deutlich unangenehm wahrnehmbar. Zeitweise zu vergleichen mit dem weiter entfernt laufenden Propellern eines Hubschraubers. Das Quietschen und das Schlagen auf Metall wird beim Wechseln der Bohrer auf der Baustelle verursacht.

Die Geräusche sind meistens die ganze Nacht wahrnehmbar und werden oft in den frühen Morgenstunden zwischen 3.00 und 4.30 noch stärker.

Diese Geräusche werden nicht durch die Rüttelmaschine verursacht, wie uns die EWG glauben machen wollte. Darüber hinaus gibt es deutlich wahrnehmbare Schwingungen im Haus, die das Gefühl geben, auf einem Schiff zu sein.

Die von EWG beauftragte Firma Möhler & Partner machte eine Messung in meinem Haus, überfallsmäßig ohne vorherige Terminabsprache. Bei der Messung war eine Freundin, welche Diplom-Geologin ist, anwesend und wir bezweifelten sofort die ordnungsgemäße Messung, da zu diesem Zeitpunkt keine Geräusche wahrnehmbar waren. Es ist anzunehmen, dass zu diesem Zeitpunkt keine Maschinen liefen.
Ein von uns geforderter Auszug des Bau-Tagebuches von der Bohrstelle, aus dem ersichtlich gewesen wäre, welche Arbeiten gerade auf der Baustelle durchgeführt wurden, wurde von Möhler & Partner, trotz Zusage, nicht erbracht. Selbstverständlich fiel das Gutachten negativ aus (war ja auch kein Lärm), d.h. knapp unter der zumutbaren Lärmschutzgrenze.
Als ich diese o.g. Fakten mit Hr. Rothörl von der EWG am Telefon erörterte, meinte er barsch:
Ich bin im grünen Bereich und damit kann ich solange und oft bohren, wie ich will!

Jetzt zum Ende der Bohrzeit (soll angeblich noch ca. 2 Wochen dauern), sind die Geräusche noch lauter als zu den Anfangszeiten. Diese Wahrnehmungen, bzw. Schwingungen und Lärm werden von vielen Bewohnern in Oberhaching bestätigt, speziell am Floßsteig, der wie mein Haus, ca. 500 – 900 von der Bohrstelle entfernt ist. Ganz viele Bürger haben sich bei der EWG und bei unserem Bürgermeister, Herrn Schelle, beschwert, jedoch ohne Erfolg.
Auch am Floßsteig wurden Messungen durchgeführt, jedoch mit demselben Ergebnis wie bei mir, da auch zu diesem Zeitpunkt keine Bohrungen durchgeführt wurden.

Deisenhofen, 22.04.2010