Leonberg / Schwere Schäden bei Oberflächen-Geothermie-Bohrung
20 Hausbesitzer melden Schäden nach Erdbohrung
SWR / Nachrichten:
„Nach den Erdwärmebohrungen im Leonberger Stadtteil Eltingen (Kreis Böblingen) haben sich mittlerweile 20 Hausbesitzer wegen Schäden an ihren Gebäuden gemeldet.
Die Schäden könnten nach einem Bericht der „Leonberger Kreiszeitung“ in die Millionen gehen.
Ende Juli war bei einer auf rund 80 Meter Tiefe begrenzten Erdbohrung ein Hohlraum getroffen worden, daraufhin sackte die Erde um mehrere Zentimeter ab. Dabei sind bei mehreren Häusern Risse vom Keller bis zum Dachstock entstanden und gefährden die Statik.
Das Landratsamt hatte die Erdbohrung der Spezialfirma genehmigt.
Für morgen hat die Stadt Leonberg die Geschädigten sowie Vertreter des Landratsamtes ins Rathaus eingeladen. Die betroffenen Hausbesitzer sollen über mögliche Schadensregulierungen informiert werden. Doch bevor die genaue Ursache und die Haftung bestimmt würden, müssten Gutachter zuerst ihre Meinung abgeben, so das Landratsamt. Im Kreisgebiet sind insgesamt knapp 700 Bohrungen vorgesehen.
Schäden nach Bohrungen bereits in Staufen und Schorndorf
Es wäre nicht das erste Mal, dass Erdwärmebohrungen in Baden-Württemberg Risse an Häusern verursachen. Auf rund 50 Millionen Euro wird der Schaden geschätzt, den Geothermie-Bohrungen in Staufen (Südbaden) angerichtet haben. Im Jahr 2007 war dort Grundwasser in eine gipshaltige Erdschicht gelaufen, die sich aufgebläht hatte. Der Boden hob sich daraufhin und zog hunderte Häuser in Mitleidenschaft. Auch die Stadt Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) beklagte 2009 ein ähnliches Phänomen.“
SWR / Nachrichten