Ablasshandel im Naturschutz
“Umweltverbände: Das sind die Anwälte der Natur, sie kämpfen gegen Verschmutzung und Zerstörung, treten ein für das Gute! Niemals würden sie gegen Geld ihren Protest zurückziehen.
Doch die Realität sieht ziemlich anders aus: Immer wieder zahlen Firmen für geplante Großprojekte Geld in eine Umweltstiftung und die Verbände verzichten im Gegenzug auf eine Klage. Ein Prinzip, das hervorragend funktioniert – zum Beispiel beim gigantischen Off-Shore-Windpark “Nordergründe”, der im Wattenmeer vor Wangerooge geplant ist, bei der Emsvertiefung für die Überführung riesiger Kreuzfahrtschiffe oder beim Ausbau des Lübecker Flughafens.
Ablasshandel statt Protest
“Kuhhandel” – so nennen das aktive Naturschützer wie Manfred Knake, der sich seit Jahrzehnten für den Vogelschutz in der Nordsee einsetzt: “Die Funktionäre der Naturschutzverbände agieren derzeit völlig abgehoben. Sie haben ihre Ziele aus den Augen verloren. Haben ihre Anstrengungen verdoppelt, aber nicht Richtung Naturschutz, sondern in Richtung Geld.”
Die Naturschutzverbände argumentieren, mit den Millionen aus der Industrie könne man die Natur vor allem an anderer Stelle fördern – mit Hilfe der Stiftungen. Ob das die Naturzerstörungen tatsächlich ausgleichen kann, ist jedoch äußerst fraglich. Panorama über den Ablasshandel der Umweltverbände.
Stand: 15.03.2012 09:41
„Geld statt Widerstand – wie sich Umweltverbände kaufen lassen“
Weiterlesen: www.wattenrat.de/2012/
NDR Panorama
BUND-Gründungsmitglied Freiherr zu Guttenberg tritt aus dem Verband aus: “Mir reicht es!”
Der Mitbegründer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Komponist und Dirigent Freiherr Enoch zu Guttenberg (*1946), trat am 11. Mai aus dem BUND aus.
“Den letzten Anstoß für meinen Entschluss mich vom BUND endgültig zu trennen, ist der bis heute, trotz aller Recherchen, nicht ausgeräumte Verdacht der Käuflichkeit unserer einmal uns alle einigenden Philosophie. (…)“
Guttenberg_BUND_Austritt_11.Mai.2012