Experte für künstlich erzeugte Erdbeben: „Geothermie kann stärkere Erschütterungen auslösen“
„Während bei der Erschließung von Geothermie stärkere Erschütterungen durchaus vorkommen, seien diese beim Fracking viel geringer, sagt Manfred Joswig, Experte für künstlich erzeugte Erdbeben von der Universität Stuttgart. Denn die gasführenden Schichten werden – anders als geothermische Reservoire – nur auf sehr kleinem Raum auseinandergedrückt. „Selbst mit unseren empfindlichsten Geräten lassen sich die Erschütterungen an der Oberfläche nicht mehr registrieren, das geht nur mit Sensoren im Bohrloch“, sagt Joswig. Bleibt noch die Frage, ob die kleinen Fracking-Stöße womöglich größere „natürliche“ Erdbeben auslösen. .. “
schreibt der Tagesspiegel
„Vielleicht macht sich die Natur einfach nur gern über Wissenschaftler lustig“,
schrieb die FAZ zu den aktuellen Erdbeben in Nord-Italien.
Vielleicht machen sich aber auch lohnabhängige Wissenschaftler über die Opfer lustig?
Die Injektion von Flüssigkeiten in den Tiefen Untergrund kann Erdbeben verursachen! Sei es bei der Entsorgung von Giften in den Tiefen Untergrund, der Verpressung von CO2, der Injektion / Verpressung von Tiefenwasser bei der Geothermie oder bei der unkonventionellen Gasförderung u.ä.
Insbesondere Fracking, also das Aufbrechen des Gesteins im Untergrund hat bereits häufig Erdbeben verursacht. Dieses wird sowohl bei der Schiefergasförderung, als auch bei Tiefer Geothermie eingesetzt. Wobei der Übergang von hydrothermaler Technik zur petrothermalen Technik ein fliessender ist.
Bei Geothermischen Projekten wird zudem in Bruchzonen gebohrt, da dort mit vorhandenem Formations-Wasser gerechnet wird. Konventionelle Gas- oder Ölbohrungen versuchen genau das zu verhindern. Erst als diese anfingen Wasser in die Bohrlöcher zu pumpen, um die Reservoire bei nachlassender Förderung weiter auszubeuten, wurden auch in konventionellen Abbaugebieten zunehmende Erdbeben registriert. Wasser schmiert die Gesteine, sodass diese aneinander abrutschen können.
Ist ein Umbruch im Untergrund einmal im Gange, lässt sich dieser nicht mehr stoppen. Zwar wurde z.B. im Geothermiekraftwerk Landau die injektzierte Wassermenge und der Druck nach den Beben in 2009 verringert, was zur Unwirtschaftlichkeit des Projekts führte. So gehen die Bewegungen im Untergrund doch unvermindert weiter, wenn auch aktuell in geringerer Ausprägung. In Basel wurde das Geothermieprojekt nach den Beben vollständig eingestellt.
Versuchskaninchen sind letztendlich die Menschen, die mit den möglichen Folgen leben müssen. Wie wenig der Tiefe Grund unter unseren Füssen beherrschbar ist, zeigen auch die Studien der Geophysiker Dr. Toni Kraft und seiner Kollegen an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Sie konnten in Zusammenarbeit mit Dr. Sebastian Hainzl von der Universität Potsdam zeigen, dass selbst geringe Veränderungen des Drucks im Gestein genügen, um Erdbeben in mehreren Kilometern Tiefe auszulösen.
Die Gefahr einer katastrophalen Entwicklung ist latent vorhanden.
“Unsere Ergebnisse zeigen damit auch, dass die Erdkruste schon auf kleinste Veränderungen sehr empfindlich reagieren kann”, meinte Prof. Igel.
Gerne wird von lohnabhängigen Geologen das Argument angeführt, dass von Menschen ausgelöste seismische Ereignisse die Spannungen der Erdkruste lösen würden und damit stärkere Erdbeben zu verhindern wären. Ebenso oft gehört wird das Argument, dass diese Erdbeben sowieso irgendwann einmal natürlicher Weise gekommen wären.
Die Erdkruste steht überall und an jedem Ort der Welt unter Spannung.
Nachdem mit den aktuellen Beben in Norditalien der Verdacht aufkam, dass Fracking Auslöser der Erdbeben sein könne, schrieben Geologen und Mainstreem über die „Knautschzone Italien“. Ursache der Beben sei die missliche tektonische Lage Italiens: Erdplatten nehmen das Land in die Zange. Von Süden her drückt die Afrikanische Platte …
Dieses Wissen ist allerdings nicht ganz neu: Die Alpen wurden und werden vom Afrikanischen Kontinent in die Höhe „geknautscht“.
Wie die FAZ berichtet, erfolgte 2003 eine Untersuchung der Poebene auf mögliche Risiken durch Erdbeben. Als Ergebnis wurde von den Geologen ein schweres Beben für das aktuelle Erdbebengebiet für die nächsten 4 Jahrhunderte nur mit zehn Prozent Wahrscheinlichkeit angenommen. Da es auch in den letzten 5 Jahrhunderten keine starken Erdbewegungen gab, war die Poebene auch nicht als Erdbeben gefährdet ausgewiesen.
US-Studie: Injektion von Flüssigkeit in tiefe Bohrungen löst Erdbeben aus.
(In Deutschland wird noch diskutiert…)
Injektion von Flüssigkeit in tiefe Bohrungen haben Erdbeben in Colorado, Texas, New York, New Mexico, Nebraska und Ohio und möglicherweise in Oklahoma, Louisiana und Mississippi ausgelöst.
In einer Studie stellten die U.S. Geological Survey (USGS) und die Environmental Protection Agency (EPA) fest, dass die Injektion von Flüssigkeit in tiefe Brunnen Erdbeben in Colorado, Texas, New York, New Mexico, Nebraska und Ohio und möglicherweise in Oklahoma, Louisiana und Mississippi ausgelöst haben.
Die United States Geological Survey ist Amerikas offizieller Experte für Erdbeben.
Die Häufigkeit von Erdbeben sind seit 1990 mit der Verpressung von Flüssigkeiten (Geothermie, unkonventionelle Gasförderung) dramatisch angestiegen.
Armbruster, the Columbia University seismologist, studied the Youngstown quakes for the state of Ohio and came to the conclusion they were caused by fluid from a nearby deep injection well slipping into a previously unknown fault line. He said the recent research is just more science showing what experts in the field have long suspected. „I see it as confirmation of what seismologists have said since at least the 1960s, that is that injecting fluid into the ground can cause earthquakes,“ he said.
Armbruster said the increased frequency of earthquakes is impossible to explain away without pointing to manmade factors. „The number of earthquakes are just going up so much. You have 150 years of ways that earthquakes have been behaving, and then in the last 10 to 20 years it’s increasing dramatically,“ he said. „There’s got to be a reason.
Können Beamte Erdbeben verhindern?
Carlo LoParo, Sprecher des State Department of Natural Resources sagte, dass Beamte von den Youngstown Beben gelernt hätten und in Zukunft solche Vorfälle verhindern könnten.
„Wir haben diese seismischen Ereignisse gründlich untersucht“, sagte LoParo. „Wir wissen, wenn es passiert und wir wissen, wie man es verhindert.“
cleveland.com/earthqua.html
Diese Fähigkeiten besitzen die Seismologen und Geologen leider nicht.
Weder können Erdbeben vorausgesagt, noch gestoppt werden!
Interessen, Historie und Deutung
Unschwer ist zu erkennen, dass das wenige vorhandene Wissen über den Grund auf dem wir leben, von Fachleuten nach Interessenlage interpretiert wird. So behauptet der Geologe, der sein Brot mit der Gasförderung verdient, dass Geothermie Erdbeben auslösen kann, während der Geologe der von der Geothermie lebt, die Schiefergas-Förderung bezichtigt. In Denver war es die Verpressung von Giftgas, in Kanada die CO2-Verpressung, in Basel wieder die Geothermie usw.
Der Geologe ist im Grunde ein Historiker und Beobachter. Er beschäftigt sich mit der Deutung von geologischen Vorgängen, die der Mensch mit seiner kurzen Lebenszeit kaum erfassen kann. Experimente mit der Erde und der Erdkruste können nicht ins Labor verlegt werden und bergen Risiken, die kaum einzuschätzen sind.
Vor der steigenden Bereitschaft, die Erde als Objekt von Experimenten zu missbrauchen, muss eindringlich gewarnt werden. Viel zu wenig wissen wir über die Vorgänge in und über unserem einzigen Planeten. R-F-J.
Siehe auch: Norditalien – Erdbeben menschgemacht?