Fracking – "Hydraulic Fracturing": Spekulationsblase und 175 Milliarden Dollar futsch?

Fracking – Es war ein kräftiger Dämpfer für die Gaseuphorie in den USA. Vergangenes Jahr veröffentlichte die „New York Times“ Dutzende E-Mails von Analysten und Gasmanagern, die sich besorgt zeigten, dass der Gasboom in einem Pleite-Tsunami enden könnte. Manche schrieben von einer Blase, vergleichbar mit der des Immobilienmarktes, die 2007 die Finanzkrise auslöste.
In einem solchen Fall wäre ein Großteil der 175 Milliarden Dollar futsch, die Konzerne, Fonds und Banken in Schiefergas-Firmen investiert haben. Ausgelöst hatte die Sorge die Beobachtung, dass die Fördermengen neuer Bohrtürme schneller abnahm als erwartet.

Wie teuer die Schiefergas-Förderung wirklich ist
Lesen in der Wirtschaftswoche

Experten warnen vor Spekulationsblase.

Exxon-CEO Rex Tillerson: „Wir machen kein Geld Es ist alles in den roten Zahlen..“

Die Fracking Blase oder der Fracking Kater wird kommen.

And now US energy consultants Ruud Weijermars and Crispian McCredie say there is strong „basis for reasonable doubts about the reliability and durability of US shale gas reserves“.
And former UK chief government scientist Sir David King has concluded that the industry had overstated world oil reserves by about a third. In Nature, he dismissed notions that a shale gas boom would avert an energy crisis, noting that production at wells drops by as much as 90 per cent within the first year.
www.independent.co.uk

In den Vereinigten Staaten zeichnet sich bereits das Ende des Schiefergs-Booms ab…

Eines der größten technischen Probleme bei Schiefergas ist die Förderrate, die viel schneller sinkt als bei konventionellen Gasfeldern. „Wir sprechen hier von einem Abfall in der Förderung von 50 bis 80 Prozent pro Jahr“, präzisiert Zittel. Deshalb müssten die Schiefergasfirmen in den USA jeden Monat viele neue Bohrungen über einem Feld setzen, nur um die Produktion konstant zu halten. Ergebnis ist ein Bild der Verwüstung wie in den Förderregionen im Nordosten der USA. Zurück bleiben verödete, verseuchte Landschaften.

Tatsächlich haben fast alle Schiefergasfirmen seit 2009 rote Zahlen geschrieben.“ Da passt es für Zittel ins Bild, dass die amerikanische Energiebehörde EIA die Angaben über die Schiefergasvorräte des Landes in diesem Jahr deutlich nach unten korrigiert hat, um 42 Prozent auf 13 Billionen Kubikmeter, Die Meldung ging jedoch im Wahlkampfgetöse unter.
www.muellverbrennung-korbach.de/

Selbst die vergleichsweise bescheidene Schätzung von 11 Jahren könnte optimistisch sein. Die 273 „nachgewiesenen“ tcf befinden sich in noch unangebohrten Vorkommen, die nahe zu Stellen liegen, an denen bereits Gas produziert wurde. Aufgrund der großen horizontalen Differenzen in der Geologie von Schiefer kann sich die Produktion in benachbarten Quellen erheblich unterscheiden.

Schiefergasvorkommen geben im ersten Jahr über die Hälfte ihrer gesamten Lebensleistung ab. Deshalb müssen die Betreiber ständig neu bohren, um die Produktionszahlen aufrecht zu erhalten.

Barnett Estimated

Die Neubewertung der USGS kürzte die Schätzung für das Marcellus Shale um 80 Prozent. Ähnliche Korrekturen für andere Schieferformationen könnten bevorstehen.
www.peak-oil.com/2012/11/what-the-frack/

Deutlich höhere Treibhausgas-Emissionen
Studien aus den USA und Deutschland gehen von (je nach Szenario) deutlich höheren Treibhausgas-Emissionen für die Förderung von unkonventionellem Erdgas aus.
Die Gründe liegen in dem weitaus höheren Förderaufwand.

Studie im Auftrag des EU-Parlaments:
In Europa stehen etwa 100 Bohranlagen zur Verfügung (Thornhäuser, 2010). Bei einem angenommenen durch- schnittlichen Zeitaufwand von drei Monaten pro Bohrung könnten in Europa pro Jahr höchstens 400 Bohrungen pro Jahr eingebracht werden. Der Anteil dieser Bohrstel- len an der europäischen Gasförderung würde sich in den kommenden Jahrzehnten auf weniger als 5 % belaufen und damit 2-3 % des Gasbedarfs decken.
ak-fracking.de/wiki/images/9/99/Präsentatio.pdf

Zurück bleiben verödete, verseuchte Landschaften.

Hydraulic Fracturing

Deutschland

Hydraulic Fracturing ist auch in Deutschland schon länger ein Konfliktthema.

Bundesumweltministerium und Wirtschaftsministerium streiten.
(Die Bergämter unterstehen dem Wirtschaftsministerium. Die Berggesetze stammen zum grossen Teil noch aus der Reichsgesetzgebung und wurden der Demokratie bis heute nicht angepasst. Die Eingaben aller Oppositionsparteien zur Änderung des Bergrechts wurden von der Regierungskoalition CDU/CSU und FDP abgelehnt.)

Das Umweltbundesamt hatte im September in seinem Gutachten vor den Gefahren des Frackings für das Grundwasser gewarnt.
Ein von Bundeswirtschaftsminister Rösler in Auftrag gegebenes Gutachten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe BGR soll nun die kritischen Argumente des Umweltbundesamtes aushebeln.

SPIEGEL ONLINE:
„Die Stellungnahme der BGR wurde dem Bericht zufolge im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt. Das Papier soll demnach dem von FDP-Politiker Philipp Rösler geführten Wirtschaftsministerium die Bewertung des UBA-Gutachtens ermöglichen. Das UBA-Gutachten wurde im Auftrag des von Peter Altmaier (CDU) geführten Bundesumweltministeriums angefertigt.“
berichtet der Spiegel
„Das in der Presse in Teilen zitierte Gutachten solle nach Aussage des Staatssekretärs im Bundeswirtschaftsministerium unter Verschluss bleiben und nicht veröffentlicht werden.“