Wende in Weilheim?

Die Firma Erdwärme Oberland GmbH übermittelte der Stadt Weilheim i.OB eine Pressemitteilung über die Einstellung der Planungen zur Erstellung einer Energiezentrale am geplanten Standort Lichtenau.
Auszug:
„Die nun erlangten Detailkenntnisse bestätigen die 3D-Seismik als wertvolles Mittel, um erfolgreiche Bohrungen zu planen und durchzuführen. Die Daten deuten darauf hin, dass die Unsicherheit in Bezug auf erwartbare Fördermengen am geplanten Standort der Energiezentrale größer ist als bisher angenommen.
Aufgrund der neuen Ausgangslage wird der im Mai eingereichte Bauantrag zunächst zurückgezogen, bis die aktuellen Ergebnisse ausgewertet sind“, sagte Dr. Markus Wiendieck, der Geschäftsführer von Erdwärme Oberland.
Es hat sich gezeigt, dass nicht jeder Standort optimal ist, selbst wenn die geologischen Grundvoraussetzungen durch die heißen Thermalwasservorkommen in der Region Weilheim ideal sind. „Mit dieser unternehmerischen Herausforderung müssen wir leben. Wir treten jedoch weiterhin an, um ein Geothermieprojekt bei Weilheim umzusetzen und damit einen starken Beitrag zur Energiewende vor Ort zu leisten“, erklärt Markus Wiendieck. Der Bürgermeister und der Stadtrat von Weilheim wurden über die neue Faktenlage informiert.  (…)

BIfO – 3100 Unterschriften für ein Bürgerbegehren

Mehr als 3100 Unterschriften für ein Bürgerbegehren zum Bürgerentscheid zu dem umstrittenen Projekt hatte die Bürgerinitiative fürs Oberland in kürzester Zeit gesammelt. Weit mehr als notwendig gewesen wären. Zum Bürgerbegehren

Der Merkur online berichtete:

Überraschende Wende in Sachen Geothermie

Weilheim – In Sachen Geothermie in Weilheim ist wieder alles offen:
Am Dienstag wurde bekannt, dass der Standort in der Lichtenau womöglich doch nicht optimal für ein Kraftwerk ist.

Bürgermeister Markus Loth war der erste, der am Dienstag die Bombe gestern platzen ließ: Am Vormittag war ein Pressetermin im Rathaus angesetzt, bei dem Romana Asam und Gerhard Weber von der Bürgerinitiative „Verein für den Erhalt des Oberlands“ eigentlich ihre gesammelten Unterschriften für das Bürgerbegehren übergeben wollten.

Dazu kam es dann aber nicht: „Es gibt eine Änderung in der Sachlage“, eröffnete Markus Loth das Gespräch. Markus Wiendieck, Geschäftsführer der „Erdwärme Oberland“, habe ihm folgendes mitgeteilt: Genauere Analysen der 3D-Seismik hätten ergeben, dass der Standort Lichtenau womöglich doch nicht so ideal für die Geothermie sei wie zunächst gedacht. „Das heißt aber nicht, dass der Standort von Tisch ist, es muss jetzt aber alles neu geprüft werden“, so Loth.

Die Erdwärme Oberland gab die neue Situation am Nachmittag in einer Pressemitteilung bekannt: „Die Daten deuten darauf hin, dass die Unsicherheit in Bezug auf erwartbare Fördermengen am geplanten Standort der Energiezentrale größer sind als bisher angenommen“, wird Wiendieck darin zitiert. Die Planungen für das Kraftwerk dreieinhalb Kilometer westlich des Stadtgebiets würden daher vorerst eingestellt.

Am Montag habe man der „Erdwärme Oberland“ bereits nahe gelegt, den Bauantrag für das Kraftwerk in der Lichtenau zurückzuziehen, sagte Loth. Denn man habe sich mit einem Anwalt beraten und sei zu dem Schluss gekommen, dass nun „kein Sachbescheidungsinteresse“ mehr vorliege. Das heißt: Aufgrund der Unsicherheit bezüglich des geplanten Standorts mangelt es jetzt an Ernsthaftigkeit für den Bauantrag. Hätte die „Erdwärme Oberland“ den Bauantrag nicht zurückgezogen, so hätte die Verwaltung dem Stadtrat empfohlen, das Einvernehmen zum Bau des Kraftwerks nicht zu erteilen, sagte Loth.

Asam und Weber (BIfO BI Oberland / Weilheim e.V.), die seit Monaten gegen das Kraftwerk kämpfen, waren von der neuen Entwicklung völlig überrumpelt. „Ich bin jetzt ehrlich gesagt überfragt“, sagte Romana Asam – vor sich einen Ordner mit über 2700 gesammelten Unterschriften. Vorerst übergab sie diese nicht an den Bürgermeister: Sie wolle sich erst mit einem Anwalt beraten, wie es nun mit dem Bürgerbegehren weitergehen kann.

Der Merkur online