Wie viel Energie in unserer unmittelbaren Umgebung noch ungenutzt zur Verfügung steht, zeigt folgende Berechnung der Agentur für erneuerbare Energien :
Angenommen in einem Kuhstall stehen 30 Rinder (aka: Großvieheinheiten), dann liefern uns diese neben Milch und Fleisch auch Ausscheidungen. 30 Rinder produzieren jährlich ca. 540 t Gülle. Aus dieser Menge an Gülle können ca. 13.500 m³ Biogas gewonnen werden, welche wiederum in einer Biogasanlage 31.500 kWhel und 20.000 kWhth erzeugen würden. 31.500 kWhel reichen aus, um 9 Haushalte vollständig mit Strom zu versorgen, 20.000 kWhth bedeuten 1 Jahr Heizenergie für 1 Haushalt.
Die Biogasanlage der Gemeinde Garmisch Partenkirchen
Die Biogasanlage verarbeitet die Ausscheidungen von etwa 250 Rindern, d.h. Jauche und Festmist. Hinzu kommen Grünschnitt und Mähgut in der Größenordnung von 13% Massenanteil. Die Anlage kann hiermit bis zu 420.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen – ausreichend für 110 Haushalte. Hinzu kommen 590.000 kWh jährlich an Wärmeenergie, was wiederum den Jahresbedarf für fast 30 Haushalte abdecken könnte
Vorteile der Energieerzeugung mit Biogasanlagen
Die Vorteile liegen auf der Hand: Solange Fleisch und Milch in der Region erzeugt werden, fallen bei der Viehhaltung Ausscheidungen an, die durch Biogasanlagen effizient zur Energieerzeugung genutzt werden können.
Doch es gibt weitere Pluspunkte:
Das Abfallprodukt dieser Anlagen ist ein sauberer mineralischer Dünger für Weideflächen, der somit auch zur Verbesserung des Bodens sowie zu einer Senkung der Nitratwerte im Grundwasser sorgen kann. In Folge dessen könnten sich viele heimische Pflanzen wieder in ihren natürlichen Lebensräumen ansiedeln.
Aber für die Region würden sich natürlich auch wirtschaftliche Vorteile ergeben, wenn die staatlichen Fördergelder nicht an ausländische Investoren fragwürdiger Projekte, sondern an hier ansässige Projekte mit wirklich nachhaltiger Energieerzeugung fließen würden und dieses Geld somit bei den Menschen in der Region bleiben könnte, die die Fördergelder ja schließlich durch ihre Steuern und Stromrechnungen finanzieren.
Bürgerinitiative für umweltverträgliche und nachhaltige Nutzung alternativer Energiequellen
Biogasanlage der Gemeinde Garmisch Partenkirchen im Überblick
Zufuhrsubstrate (Jahreswerte):
Festmist von 250 GV (Großvieheinheiten / Rinder)
Jauche von 250 GV (Großvieheinheiten / Rinder)
Grünschnitt und Mähgut 13% Massenanteil
Jahreserzeugung:
Strom – 420.000 kWh
Wärme – 590.000 kWh
Vorteile:
Sauberer, mineralischen Dünger für Weideflächen
Verbesserung der Nitratwerte im Grundwasser
Verbesserung der Bodenqualität
Natürliche Pflanzen können sich wieder ansiedeln
Wirtschaftliche Vorteile für unsere Region
Fördergelder bleiben bei den Menschen der Region