Tiefe Geothermie, Kohle, Erdöl- und Erdgasförderung
Tiefe Geothermie
Fällungen von Radium bei Förderung von Tiefenwässern.
Besonders relevant sind radiumhaltige salinare Tiefenwässer, deren Hebung auch zu signifikanter Kontamination von Sedimenten und Gewässerauen führen kann.
Für die USA wird aus der Nutzung der Tiefen Geothermie ein Mengenaufkommen von 54.000 t Abfällen mit einer mittleren Ra-226 Aktivität von 4,88 Bq/g (132 pCi/g) geschätzt.
Für deren Entsorgung fehlt größtenteils der Nachweis.
Verglichen mit der Öl- und Gasindustrie und dem extrem geringen Anteil der Tiefen Geothermie am Energiemix, ist das Aufkommen radioaktiver Abfälle aus der Tiefen Geothermie sehr hoch.
Bei einem erheblichen Ausbau der Geothermie in Deutschland ist mit einem hohen Aufkommen radioaktiver Schrotte und Schlämme aus diesem Bereich zu rechnen.
Die Modellbilanz beim Forschungs-Projekt Neustadt Glewe bei einer geförderten Wassermenge von 100m³/h führt zu einer Menge von 50 – 70 t dieser Ablagerungen pro Jahr
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz/ Bundesamt für Umwelt
Kohle
In Kohle sind Spuren verschiedener radioaktiver Substanzen enthalten, vor allem von Radon, Uran und Thorium.
Der Gehalt liegt je nach Lagerstätte zwischen wenigen ppm und 80 ppm. Da weltweit etwa 7800 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr in Kraftwerken verbrannt werden, schätzt man den Gesamtausstoß auf 10.000 t Uran und 25.000 t Thorium, die zum großen Teil in der Asche enthalten sind. Die Asche europäischer Kohle enthält etwa 80 bis 135 ppm Uran.
Bei der Kohleförderung werden diese Substanzen vor allem in Staub aus Tagebauen, über Abgase von Kraftwerken oder über die Kraftwerksasche freigesetzt und tragen zur künstlichen Strahlenbelastung bei. Dabei ist vor allem die Bindung an Feinstaubpartikel besonders kritisch.
In der Umgebung von Kohlekraftwerken können oft sogar höhere Belastungen gemessen werden als in der Nähe von Kernkraftwerken
Nach Schätzungen des Oak Ridge National Laboratory werden durch die Nutzung von Kohle zwischen 1940 bis 2040 weltweit 800.000 t Uran und 2 Mio. t Thorium freigesetzt werden.
Zwischen 1960 und 1970 wurden in den USA etwa 1100 t Uran aus Kohleasche gewonnen. 2007 beauftragte die chinesische National Nuclear Corp die kanadische Firma Sparton Resources, in Zusammenarbeit mit dem Beijing No. 5 Testing Institute Versuche durchzuführen, Uran aus Kohleasche zu gewinnen. Dieses soll im Kernkraftwerk Xiaolongtang in Yunnan eingesetzt werden.
Der Urangehalt der Asche liegt mit durchschnittlich 210 ppm Uran (0,021 % U) über dem Urangehalt mancher Uranerze.
Erdöl- und Erdgasförderung
Im Dezember 2009 wurde der Öffentlichkeit bekannt, dass bei der Erdöl- und Erdgasförderung jährlich Millionen Tonnen radioaktiv verseuchter Rückstände anfallen, für deren Entsorgung größtenteils der Nachweis fehlt. So wurde beispielsweise 2010 publik, dass in Kentucky stark verstrahlte Metallrohre aus der Ölförerung zur Errichtung von Gebäuden, Zäunen und Spielplätzen verwendet wurden, obwohl die Problematik seit Jahrzenhnten bekannt war. Allein in Deutschland entstehen hierbei etwa 2.000 t radioaktiv verseuchter Rückstände pro Jahr, in Ländern mit größeren geförderten Mengen von Öl oder Gas deutlich mehr.
zusammengestellt R.F-Jech
Quellen:
www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/schriftenreihe_rs697_01.pdf
www.bfs.de/de/ion/anthropg/altlasten/fachinfo/forschungs_vh/Endbericht_SR2416.pdf
www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/schriftenreihe_rs697_01.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Erdöl#Radioaktiver_Abfall
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohle#Umweltproblematik
Radioaktive Abfälle aus tiefer Geothermie
zum Artikel – lesen
Radionuklide / geologische und hydrochemische Zusammenhänge
http://www.alternative-energiequellen.info/alternative_db/wordpress/?page_id=1220